Walachenzüchtertreffen 2023, 26.08.2023, Witzenhausen
1. Stand der Walachenzucht: Tierbewegungen und neue Züchter:innen
Die Züchter:innen berichten von neuen Kontakten und Interessenten von Walachenschafen. Es gibt verschiedentlich Interessenten, insbesondere für kleine Herden, so aus Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Leider zumeist eher kein Interesse an Herdbuchzucht, ein Betrieb mit Idee der Selbstversorgung, allerdings ohne zu schlachten.
Ein Interessent aus Wittstock/Brandenburg hat Interesse an einer grösseren Anzahl Walachenschafe gezeigt, bis 50 Tiere zur Landschaftspflege. Wenn hier auch Herdbuchzucht betrieben würde, wäre das ideal.
Ein langjähriger Züchter aus Baden Württemberg muss aus gesundheitlichen Gründen seine Herde abstocken und möchte 10-15 Tiere verkaufen. Nicht-Herdbuch, Nähe Bodensee, aber gute Dokumentation der Abstammung Die Züchtergemeinschaft überlegt gemeinsam wie hier zu helfen ist, evtl. Transport von Schafen für Brandenburger Interessent organisieren.
Neuzüchter mit Herdbuch-Interesse: 1x NRW; 1 x Rheinland Pfalz (hier ist jetzt auch ein wertvolles polnisches Importtier), ein Betrieb in Hessen der dies auch bereits umgesetzt hat.
MF: neuer Züchter Adrian Heinz aus NRW, hat von Manfred 3 Tiere bekommen; kommen zum Decken zurück zu Manfred. Züchtet auch Pommern.
120 Auen in PL bei Martin und Suse Klemm
Kati in Schleswig-Holstein hört mit Herdbuch auf, aber behält die Schafe noch.
Die personelle Besetzung im hessischen Herdbuch hat sich geändert, Arnd Ritter nimmt jetzt andere Aufgaben wahr, neue Zuchtleiterin ist Katja Götz, zu ihr bestanden zum Zeitpunkt des Züchtertreffens noch keine Kontakte. Eingeladen wurde sie jedoch.
Bocklinien:
S-Linie ist gerade wenig, d.h. 2 gekörte Böcke aktuell; 2 von Suzi werden im Herbst gekört, einer wird bei Uwe 5 Auen decken. > AUGENMERK auf S-Linie. In der tschechischen M-Linie (Moravio) ist auch die S-Linie.
P-Linie: Marlen wird einen P-Bock kören lassen; Caro hat noch potentielle P-Nachzuchtböcke laufen.
Schwarze Böcke: Oleg (CS) und Jona (Jana), evtl. noch einer bei Gritsch
Olek (Arche W) zu Nicole und Andre (kein Herdbuch) nach BB plus ein Olek-Sohn und ein P-Bock
Weibliche Linien.
Buchstabenlinien für die Rassegesamtschau der Auen-Linien nicht weiter aufteilen; für die Züchtung sind individuelle Abstammungen wichtiger als die Buchstabenlinie.
Jana sucht noch rotköpfige Tiere für ihre Herde.
H-Linie bei Jana: von „Hexe“, von Nicole aus BB; H-Linie bei Uwe ist von Hans-Peter Berg („Halka“ aus CZ, damals die einzige hornlose importierte Aue); „Helene“ bei Uwe.
2. Bockprojekt II - Ideensammlung
Was wäre interessant? > Wurm-Resistenz der Tiere
Böcke unentwurmt sammeln, dann Kotprobe, dann einheitliche Behandlung, nach 14 Tagen Kontrollprobe;> Resistenzkontrolle der Würmer / bzw. Erfolg der Behandlung > gibt Info für Züchter:innen über Resistenzen; auch bei späteren Kotproben immer vorher-nachher beproben, McMaster-Kotprobe ist aufschlussreicher.
Wenn Ort des Bockprojektes die Arche Warder wäre, müsste vorher eine genaue Projektbeschreibung mit Anzahl der Tiere und genauem Plan der Proben, Auswertungen etc. vorliegen, um von Arche Warder die Genehmigung zur Durchführung zu bekommen.
Mineralstoffversorgung: auf der Arche generell über Boli, Bockgruppe über Leckschalen?
Als alternativer Ort wurde Landschaftspflegefläche bei Marlen diskutiert
Uwe: interessant wäre, im August Kotproben zu nehmen und nicht ggf. mal NICHT zu entwurmen und weiter zu beobachten. So etwas hatte Arche Warder schon mal untersucht: Soy- und Texel-Schafe im Vergleich. Man müsste im Vorfeld Kriterien entwickeln, wann man behandelt und dann schauen, wie lange die Böcke ohne Behandlung schadensfrei auskommen.
Finanzierung: Mineralfutterhersteller (Schaumann? Bergophor? Salvana? Saluvet?), Rentenbank? Über wen läuft das Projekt? Arche Warder? Zuchtgemeinschaft (müsste Verein sein um Zuschuss / Spenden anfragen zu können)? Kooperation mit Uni Kiel? > Wissenschaftlerin Gesche Kern? Tierärztin Antje Hamann-Tölken in Kooperation?
Evtl. Züchtertreffen im Sept. zentral und Jana nimmt ggf. die Lämmer der Züchter:innen mit Richtung Norden zur Arche?
Zielgröße: 13-max. 20 Bocklämmer, Dauer: 1 Jahr
Wir müssen die Kosten durchkalkulieren. Überschlag: 150 Euro pro Bock für McMaster und Entwurmungsmittel? Oder nur eingangs McMaster-Untersuchung und dann Proben direkt bei Arche Warder durch deren Tierärztin untersuchen?
Projektidee: Christel und Silvia verschriftlichen die Projektidee, in Austausch mit Arche Warder (Caro und Tierärztin) weiter entwickeln; schauen nach Finanzen.
3. Regina Thissen: Thema Bachelorarbeit zur Walachenschaf-Zucht
Regina untersucht in ihrer Bachelorarbeit die Rasse Walachenschaf züchterisch (Betreuung Uni Kassel, Fachgebiet Tierzucht, Prof. Dirk Hinrichs).
Geplant ist alle Ovicap-Daten zu analysieren; am liebsten alle Tiere seit 1988, von allen Herdbuch-Tieren
- Kenndaten: Inzuchtkoeffizient, Generationsintervall, Inzuchtrate
- Es gibt vergleichbare Zahlen aus der Slowakei.
- Vergleich der Zuchtprogramme in Tschechien und der Slowakei: Anspruch: Genreserve plus Leistung; in der Slowakei: Wolle und Milch-Leistung, in Tschechien: Fleisch-Leistung
- Input Henrik Wagner: Blutlinien nachvollziehen anhand der Pedigrees: schauen, ob Buchstabenlinien näher genetisch aneinander sind.
- aus NRW müssten über Agrobiogen Proben vorliegen, da hier für Herdbuchtiere gefordert.
4. Rasse-des-Jahres Aktivitäten
Ausstellungen 2023
01 Grüne Woche
02 GEH-Jahresversammlung - Exkursion
06 Hessentag in Pfungstadt
06 Schäferfest Klein Schneen
06 Lippischer Umwelttag , Bad Salzufflen
06 Hoffest Frankenhausen
06 Bramsche Schäfereitag Tuchmachermuseum (ohne Tiere)
08 Schäfertag Hohenfelden
08 Schafmarkt Gahlen
09 Norla
09 Landschaftag im Tierpark Arche Warder 2022
07 Tamstedter Ausstellung
08 Hessisches Schäferfest Hungen
10 Bundesschafschau
Filme
SWR-Doku bei Wolfgang Schmitz, zwei Versionen
MDR Thüringen: Beitrag über Betrieb von Suzi
Doku geplant: bei Jana und Jabo
Zeitungs- und Zeitschriftenartikel
Bauernzeitung: Artikel über Suzi: 10.03.2022
Schöner Leben
Dt. Tierärzteblatt
Natur
ProVieh
Landwirtschaftliches Wochenblatt NRW
Arche Nova
Schafzucht
diverse Tageszeitungen, inkl. überregionales Sonntagsblatt, meist auf einen regionalen Züchter bezogen
5. Treffen nächstes Jahr: Exkursion Slowakei?
Bockprojekt: 2024 oder 2025?
Im Januar endgültig entscheiden, aber Tendenz aktuell: 2024 Reise und 2025/26 Bockprojekt
wenn Bockprojekt, dann Züchtertreffen im September zum Sammeln der Bocklämmer;> 2025 dann Züchtertreffen in Warder, mit Sammelkörung in Schleswig Holstein.
Reise in die Slowakei zwischen 11. und 22. 10. 2024 möglicher Zeitraum
Grundsätzlich ist Oktober praktisch, da Caro, Uwe und Marlen von den Schulferien abhängig sind.
Bei einem der nächsten Treffen: alte Walachenfotos und von früheren Züchtertreffen anschauen am Samstagabend.
Uwe kontaktiert die Personen von den Webseiten, die er rumgesendet hat.
Agnes kennt jemanden in Bryno/CZ, wo man als Zwischenstation eine Unterkunft hätte.
Christel und Silvia kontaktieren die Züchter /Multiplikatoren Schuchmann, Milerski, Kocik
6. Verschiedenes
Zäune / Wolfsprogramm
Suzi: hat Antrag da, aber bisher noch nichts gemacht > noch immer alte Zäune, da im Programm 120er Zäune, Suzi verwendet 106er Zäune
Manfred: seine Nachbarin hat zusätzliche hohe Pfosten und weitere Litze montiert
Manfred selbst: liegt im Wolfsgebiet und hat 155cm Zäune gefördert bekommen, > außen diese Zäune, innen mit normalen Zäunen; setzt die hohen Zäune 3-4 x im Jahr um
Caro: noch keinen aktiven Wolfsschutz 90cm Zäune (oder niedriger) werden nicht gefördert, bzw. noch nicht beantragt; Weidezaun-Voss sponsert manchmal Rückläufer Zäune etc.
Uwe: 90cm Netze, ohne Strom, nur innenliegend eine Stromlitze. In der Hoffnung, dass Weiden nah genug an der Besiedlung sind; wäre aber förderfähig da in ganz Hessen, wenn mind. 20 Tiere, vorhanden.
Jana: Im Wolfsgebiet, hat noch die 90er Netze, wird zukünftig 108cm Zäune verwenden, hat noch immer ihre ersten Netze aus 2010 und muss daher neue kaufen. Würde eine Geldsumme bekommen: 42 Netze, 4-5 Geräte, weiteres Material > nur einmal beantragen möglich.
Marlen: in NRW: mobile Zäune alle 3 Jahre beantragbar, für Festzäune alle 5 Jahre, hat einmal Netze beantragt und bekommen (120cm, aktuell 106cm Euronetze), war aber mit Material unzufrieden. Marlen hat 90cm, 106cm und 120cm Zäune im Gebrauch.
Christel und Silvia: 90cm bis 109cm, haben übers Projekt „Schaf schafft Landschaft“ neue Zäune und Zaungerät bekommen; würden auch übers Land Hessen was bekommen, wissen aber nichts genaueres dazu; sind inzwischen im Wolfspräventionsgebiet; haben für kurzfristiges Aufrüsten 120cm Plastikpfosten und Breitbandlitze parat.
Walachenzüchtertreffen 02.09.2022-04.09.2022 in 37216 Witzenhausen-Roßbach:
Am Wochenende vom 02. - 04.09.2022 fand unter Teilnahme von 13 Züchterinnen und Züchtern wieder ein schönes Jahrestreffen mit dem Thema Walachenschaf statt.
Das Programm beinhaltete folgende Themen:
Freitag, 2. September 2022
- Ankunft und Verbringung / Versorgung mitgebrachter Schafe
- Begutachtung der Jungböcke aus dem Bockprojekt,
Entscheidung, welche Böcke gekört werden sollen; ggf.
Klauen schneiden
- Besprechung / "Feintuning" des Treffens und Aktuelles
Samstag, 3. September 2022
- Vorbereitung der Bockkörung
- Körung der Böcke durch Arndt Ritter, Zuchtleiter Schafzuchtverband Hessen
- Vorstellung der bisherigen Ergebnisse der Jährlings-Bockweide, gemeinsames
Gespräch zu Erkenntnissen und Konsequenzen
- aktueller Stand Züchter / Züchterrinnen und Zuchttiere
- Fahrt zur Witzenhäuser Herde der weiblichen Tiere mit Nachzucht
- Rasse des Jahres in 2022 und 2023: Rückblick bisherige Veranstaltungen
und Aktivitäten 2022, zukünftige Termine und Vorbereitungen
- Fotos des letzten Züchtertreffens und Bock-Auftrieb Sommerweide
Sonntag, 4. September 2022
- Rasse des Jahres 2022 und 2023: Planung neues Roll-Up
Walachenschafe, Veranstaltungen
- Termin Walchentreffen 2023
Nach Abschluss der Besprechung, gemeinsamem Mittagessen und Tierverladung folgte die individuelle Abreise.
Am 15. - 17. Oktober 2021 hat ein Züchtertreffen bei der Züchtergemeinschaft ABeZeh (Markus Adam, Uwe Beppler und Lea Zehme in 35633 Lahnau stattgefunden
Folgende Punkte wurden hierbei thematisiert:
- Begrüßung neuer Züchterinnen und Züchter
- Austausch zum Stand der Zucht
- Ideen und Vorbereitung zu „Walachenschaf – gefährdete Rasse des Jahres 2022“
der GEH. Welche Aktionen wollen wir machen, welche Veranstaltungen besuchen?
- Gemeinsame Jungbockweide im Jahr 2022
- Nutzung eines gemeinsamen Logos/Zeichens? Bitte Vorschläge mitbringen.
- Vorstellung/Verkostung von eigenen Produkten (Wollprodukte, Lebensmittel, etc.)
- Vorbereitungen zum Thema Walachen als Rasse des Jahres 2022
Walachenzüchtertreffen
vom 03. - 04. Oktober 2020
bei Jana und Jabo Ingerowski in Ahlerstedt, Niedersaschsen
Teilnehmer: Markus Adam, Jana und Jabo Ingerowski, Caro Reimertz, Suzanne Demmer, Uwe Beppler, Lea Zehme, Christel Simantke, Silvia Ivemeyer
Samstag, 03.10.2020
Christel: Neues aus dem vergangenen Jahr, Stand der Zucht:
Austausch zu Eingliederung von neuen Tieren: Böcke möglichst nicht im Herbst eingliedern, gemeinsam Hänger fahren, auf frische Weide, bei Auen geht Eingliederung leichter.
Tierbestand, positiver Trend Zahlen 2020 (2019 in Klammern)
Züchter/Halter: 31 (28), davon Herdbuch 14 (13)
Auen: 369 (304), davon Herdbuch ca. 222 (ca,. 200)
Böcke: 64 (60), davon Herdbuch 29 (30)
Ein neuer Züchter in Brandenburg: Tierpark Märkisches Zentrum (6 Auen, 1 Bock O-Linie (Obaba))
Eine Züchterin gibt ihre Herde aus gesundheitlichen Gründen auf; bei einem Züchter im Saarland ist unklar ob jetzt Herdbuch umgesetzt wurde.
Anfrage aus AT (Wiener Stadtgärten) zum Walachenimport (Zuchtbock). Kontaktdaten weitergegeben. Stand der Dinge unklar.
- Bocklinien:
S-Linie, Salvo bei Gritsch; Salos (Salasch) bei Wolfgang Schmitz.
P-Linie, einige von Pan, ist Pardox-Sohn, bei Caro sind auch noch Pan-Nachkommen. Pavlov bei Jana als P-Nachzucht, Peter (Pardox-Sohn bei Manfred Fengels); Paul (Pardox-Sohn) bei Krischke
M-Linie (Moravio) neu 2020 aus tschechischer Solan-Linie.
CZ-Bocklinie Radhost, R-Linie bei Auen hat selben Ursprung, 2004 importiert, somit Genetik bei uns auch vertreten.
Gemeinsam wurde die Bock-Excel-Tabelle aktualisiert (liegt Protokoll bei)
- Auen-Linien
Ursprung der Linien 1987: D, B, M, E, T, W (M verschollen)
Import 2004: R,Z, H (H-Linie von Importtier Berg /Friesenhagen?) auch Andre und Nicole, BB hatten H; Helene hatte Uwe von Bergs)
Import 2014: P – Linie: vier Auen von Jan Vejcic (schwarze Tiere)
unbekannt etabliert: S, K, L,, V....?
W verschollen und wieder entdeckt bei A. Gritsch und bei Klemms (PL)
Tierärztin Antje Hamann-Thölken: Vortrag zum Thema Tiergesundheit, Parasiten, Spurenelementversorgung
Schaf- und Ziegengesundheitsdienst, LWK NDS, Außenstelle Diepholz
Vortrag wird im Folgenden stichwortartig wiedergegeben:
Schaf- und Ziegengesundheitsdienst arbeitet mit Mitgliedsbetrieben in Niedersachsen
Betreuungsprogramm: 2-4x / Jahr Betriebsbesuche, regelmäßige Kotproben
Tierbeobachtung ist wichtig: systematische Beobachtung vom Kopf bis Fuß
Kotproben so frisch wie möglich ins Labor schicken
Probennahme: Lämmer- und Auen extra als Sammelprobe (10-15 Einzeltierproben)
bei Parasitenbefall kann erhöhte Temperatur vorkommen
Normaltemp: 38,5°C; Lämmer: anfangs 39,5-40 dann langsam weniger, bei adulten Tiere >39°Grad: Alarm
Was ist drin beim üblichen Endoparasitenbefall:
55-60% MDS
7% Leberegel
15-20% Bandwurm
30% Strongyloides (Zwergfadenwurm)
6-7% Trichuris
50% Kokzidien
2% Lungenwurm, kleiner (großer gar nicht), wenn man diesen einmal hat, wird man ihn nicht mehr los
Pansenegel
Historisch gesehen, gibt es seit den 50igern kaum Veränderung bei den Innenparasiten.
Rundwürmer -> Magen-Darm Strongyliden (Haemonchus, Ostertagia, Trichuris, Nematodirus, Sponyloides), Lungenwürmer
Bandwürmer-> Monezia
Saugwürmer -> Leberegel groß und klein, Pansenegel
Kokzidien
Großer Lungenwurm wird ausgehustet und dann wieder abgeschluckt
Durchfall: zuviel Eiweiss im Darm -> Flüssigkeit -> Durchfall
Bandwurm dockt sich im Dünndarm an und saugt
Bandwurmeier findet man nicht immer in der Kotprobe
Moosgrasmilbe ist Zwischenwirt von Bandwurm, im Stall nicht vorhanden, draussen ja.
Großer Leberegel vor allem in Weser-Ems innerhalb Niedersachsen.
Kot von Leberegel befallenen Tieren ist harmlos, weil es den Zwischenwirt Zwergschlammschnecke zur Übertragung braucht.
Gr Leberegel vermehren sich in der Leber, fressen an dieser und leben dann adult in den Gallengängen, sehen aus wie graue kleine Lorbeerblätter
3 Monate vom Ei zum Adulten, Adulte sind Zwitter, befruchten sich selber
Kleiner Leberegel, hat 2 Zwischenwirte eine Schnecke (im Trockenen), eine Ameise (infizierte Ameise wandert an Grashalmspitze und beißt sich dort fest, wird vom Schaf gefressen).
Leberegel können im Kot nachgewiesen werden, kann man auch über mehrere Tage sammeln, um die Chance zu erhöhen, sie nachzuweisen.
Vor allem im Herbst möglichst trockene Weiden nutzen, um dem Leberegel zu entgehen.
Falls einmal Leberegel im Betrieb gefunden, dann immer behandeln.
Kennzeichen Verwurmung am Schaf: Flaschenhals, Kehlgangödem (bei dRuck mit fingern bleiben Vertiefungen)
Kokzidien sind Einzeller, die sich in den Darmzellen durch Zellteilung vermehren, irgendwann platzt die Darmzelle, wodurch Durchfall ausgelöst werden kann. Vor allem Lämmer sind befallen. Darmschleimhaut wird mit ausgeschieden – schleimige Kothaufen.
Kokzidien sind immer da! Problem nur bei Lämmern
Risiko bei vollem Stall mit Lämmern, ab Mitte der Lammzeit herrscht hoher Druck.
Metaphylaxe: nicht jedes Lamm einzeln behandeln, sondern Lämmergruppen, um den Vermehrungszyklus zu durchbrechen.
Eine Woche nach der Entwurmung erneut Probe nehmen, nur dann sieht man den Behandlungserfolg, bzw. eventuelle Resistenzen.
Trächtigkeit: es gibt nur ein Mittel, bzw. Wirkstoffgruppe, das während der Trächtigkeit nicht gegeben werden sollte: Albendazol (gegen MDS, Bandwurm, Leberegel). Auch tragende, hochgradig verwurmte Tiere behandeln, die Behandlung selber bringt das Tier nicht um.
Dosierung: oft verschätzt man sich bei den Gewichten, genaue Dosierung ist wichtig (sowohl nach unten als auch oben).
Ein Wechsel ist nicht nur zwischen Präparatenamen, sondern viel mehr zwischen den Wirkstoffen nötig!
Strategie: „Dose and move“ (entwurmen und Fläche wechseln) ist bei Kurzzeitmitteln sinnvoll, auch bei Teilherdenbehandlung und / oder Einzeltierbehandlung.
Ganzjährige Weidehaltung für Wurmprophylaxe ist schwierig, da es keine Infektionsruhe gibt, -> hier muss noch genauer gemanagt werden.
Weidemanagement eher untergeordnete Rolle, da viele Betriebe gar nicht die Möglichkeit haben, mind. 2 Jahre Schafpause zu haben. Es gibt zudem keine wurmfreien Flächen.
Früher Weidewechsel, nicht ganz runterfressen lassen, da Larven unten sitzen.
Lämmer, die draußen geboren werden, nehmen sofort Larven auf, also nach 6 Wochen kontrollieren.
Das einzige, was dauerhaft hilft ist die Immunität der Tiere. Eine Aue ab 3 Jahren, die nicht lammt, muss man nicht mehr entwurmen. Die lammenden schon, da sie durch Geburtsstress und Leistung anfälliger sind. Lämmer haben keine Immunität, dadurch höherer Druck.
Güste Gruppe muss eigentlich nicht entwurmt werden, Altbockherde auch nicht
Sobald Lämmer dazukommen oder eine Belastungssituation, auch im Frühling wird der Druck stärker.
Auen im Sommer am besten von der Behandlung auslassen, wenn sie gut aussehen; generell auch unverdächtige Einzeltiere auslassen. Im Winter ist Übertragung oft nicht so hoch.
Zur Ablammung entwurmen ist gut, alle Lammenden! (Empfehlung Cydectin ( Cydectin Triclamox = mit Leberegeln) wenn keine Resistenzen oder Zolvix, Moxidectin)
Wirkstoffgruppen:
1. Benzimidazole (Panacur, Systamex, Valbazen...), -> alle Wurmarten, kostengünstig, sind die ältesten Mittel, am meisten Resistenzen; K
2. Levamisole (Ripercol, Concurat...) -> MDS, LW (cave Gewicht!), sind alte Mittel, die jetzt wieder teils wirken, jetzt wieder im Einsatz; wenn überdosiert kann man hiermit Lämmer umbringen; sehr kostengünstig; K
3. Makrozykische Lactone (Cydectin, Dectomax/ist Doramectin, Ivomec), neuer = ca. 30 Jahre, L
4. Monepantel (Zolvix), jüngstes Mittel, a. 10 Jahre alt, nur gegen MDS, (L); nicht dauerhaft einsetzen
2.-4. keine Bandwurmwirkung
Ziegen immer doppelte Dosis
L = langfristig,
K = kurzfristig (wirken nicht auf Stadien in der Darmwand
Leberegel: Triclabendazol, Closantel, Clorsulon, Albendazol
Mögliche Behandlungsstrategie: im Frühjahr Panacur an die Lämmer, falls nochmal, dann Levamisol, zur Aufstallung Cydectin, Zolvix nur mal dazwischen für Zukauftiere etc. Zolvix als Reservemittel lassen.
Mittelresistenzen entstehen vor allem über Zukauftiere oder über neue Flächen mit resistenten Würmern.
Quarantäne: Tiere sollen erstmal resistente Würmer ausscheiden, d.h. mind. 4 Wochen.
Auf Beipackmittel stehen nur die Würmer, gegen die das Mittel wirkt, aber nicht gegen wen es nicht wirkt!
Ivermectin wirkt nicht gegen Trichuris
Rassen sind alle gleich hinsichtlich Parasitenreaktionen, es kommt auf Haltung etc. an.
Selektion auf Scrapie-Resistenz: ARR: durch starke Selektion werden positive Eigenschaften rausgezüchtet (Robustheit, Wiederstandfähigkeit), Eigendynamik, ganze Herde genotypisiert.
Sinnhaftigkeit ist also der fraglich, kann man aber kaum zurückdrehen.
Genotyp 1 (ARR/ARR) ist Voraussetzung für Zucht-Importtiere, mindestens innerhalb EU). Bei Ziegen gibt es keine AR1, deshalb kann man diese nicht als Zuchttier importieren, geht nur als „Schlachttier“
Landrassen sind empfindlich auf Spurenelementmangel; Fette Schafe haben seltener Spurenelementmangel, Fleischschafe mit KF-Fütterung haben oft weniger Spurenelementmangel
Magere Herden, oft Spurenelementmangel, Anämie, schlechtere Futteraufnahme, weniger fressfreudig, wirken müde, oft anfälliger gegenüber anderen Krankheiten, Lämmerverluste, lebensschwache Lämmer, Kümmerer.
ca. dritthäufigste Todesursache: Se-Mangel, Cu-Mangel
klinisch relevant sind Cu, Se und Co (Cobalt)
Bedarf güstes adultes Tier:
Se: 0,2-1 mg/kg Futter oder 0,5mg/Tag
Cu: 5-10; 4mg/40kg KM/Tag
Co: 0,1 mg/Tag
Ca: 2g/Tag
P: 1g/Tag
Na: 2g/Tag
Mg: 1,3/Tag
Cu: Leber einfrieren, und gefroren einschicken an die TiHo, Versorgung nur über tote Tiere feststellbar. Sauglämmer nicht geeignet zur Diagnostik; am besten eine alte Aue einsenden. Leber senden an: TiHo, Institut für Tierernährung, Bischhofsholer Damm 15, 30173 Hannover (40 Euro), Achtung: Klinik untersucht billiger aber an Frischsubstanz. Ziel-Wert: 200-300 mg/ kg TS
Mangel über Mineralfutter vorbeugen ist riskant, weil es überdosiert werden kann.
Britische Rassen sind empfindlicher auf zuviel Cu.
Suffolk und Texelschafe haben eine sehr geringe Cu-Toleranzbreite
Dorper brauchen erfahrungsgemäß mehr Cu als andere Rassen
Chronische Symptome sind ähnlich bei Über- und Unterversorgung (magere Tiere etc.)
Cu-Vergiftung bei zu viel Kuhmineralfutter oder mit Schweinegülle gedüngten Flächen
Se-Mangel: Lämmer, die nicht aufstehen können, aufgezogen dastehende Lämmer. Schädigung der Muskulatur, Herzmuskel: kurzatmig Lungenmuskel.
Cu-Mangel: Lämmer, die nicht aufstehen können, Extremfall, Beeinträchtigung der Entwicklung der Hirnsubstanz, Bewegungsstörungen. klassisch: Hinterläufe, Nerven an den Hinterbeinen
Schafe können Cu nicht ausscheiden, sondern reichern es an (anders als z.B. bei Rindern und Ziegen),
klinische Symptome für Unterversorgung: Brillenbildung rund ums Augen, Haare heller, teils auch schüttere Haar, teils etwas aufgestellt
Ziegen verarmen an Cu, wenn sie immer mit Schaffutter gefüttert werden.
Se: geht über Blutuntersuchung
Behandlung:
Se: immer mit Injektion
Boli bei Tieren ab 40kg (Ko, Se, Cu. Jod), alle ½ Jahr Bolus geben.
Se- Blutprobe kostet ca. 35 Euro, Probe reicht von 1-2 Tieren (biochemische Untersuchung)
Se-Ziel 0,8-1
Vitamin C Versorgung läuft über Pansenbakterien
Hinweis: FiBL-Merkblatt „Weideparasiten bei Schafen und Ziegen nachhaltig kontrollieren“ zum Gratis-Download (Link auf Homepage setzen?)
Schaf-Ziegen Tierärzte / Tiergesundheitsdienste
NRW: LWK-Mitarbeiterin
HES: Henrik Wagner, Uni Gießen,
THÜ: Nur Proben und Beratung, Tierseuchenkasse
Thema: Gefährdete Rasse des Jahres (GEH)
Wegen der durch Corona bedingten Ausfälle von Veranstaltungen gibt es die Überlegung, dass die 2020er Rassen des Jahres noch ein weiteres Jahr bleiben, da viele Veranstaltungen 2020 ausgefallen sind. Zudem wird die Internationale Grüne Woche 2021 nur in sehr eingeschränktem Maße stattfinden (nur Fachbesucher, keinerleit Tierausstellungen, Dauer nur 4 Tage) und damit als Auftakt für die neue Rasse des Jahres ausfallen wird. Die Walachenzüchtergemeinschaft stimmt dem Vorschlag des GEH-Beirates einstimmig zu, dass die Walachenschafe erst 2022 Rasse des Jahres werden.
Sonntag, 04. Oktober 2020
Thema: Wollbeurteilung
Wollbeurteilung von Jana’s Böcken
Durch O-Linie hat sich die Wolle verbessert.
Idee: 2022 im Jahr der Rasse des Jahres in Witzenhausen gemeinsame Sömmerung von einjährigen Jungböcken verschiedener Halter, die potentiell Zuchtböcke werden. April – September. Vorher und hinterher wiegen und beurteilen. Mit GEH (Antje) besprechen, was bei den Krainer Steinschaf an Daten erhoben wird und wie vorher entwurmt wird etc. Mit Dirk Hinrichs (Tierzuchtprofessor Uni Witzenhausen) besprechen, ob er dies begleitet, evtl. studentische Arbeit.
Diskussion über gefleckte Tiere: Jana: Gefleckte Felle sind gefragt, Jana findet gefleckte Tiere somit gut. Suzi findet es auch schade, wenn man farblich Tiere ausschließt, bei der Rassebeschreibung haben wir diese nicht als Ziel beschrieben.
Nächstes Treffen: gerne im Süden, um besseren Kontakt zu dortigen Züchtern zu halten. Aktueller Stand: da im Süden kein Züchter für einen Ort inkl. Herdenbeischtigung gewonnen werden kann, findet das kommende Treffen sehr wahrscheinlich wieder in Witzenhausen statt.
Termin: 15.-17. Oktober 2021
Vorbereitungen Rasse des Jahres
Kalender soll hergestellt werden, hierfür müssen sehr gute Fotos erstellt werden.
Firma Schleich (Tierfiguren) hat als Kooperationspartner abgesagt, unschlüssig, ob neuer Anlauf.
gemeinsame T-Shirts mit gemeinsamem Symbol
Gemeinsame Rezeptesammlung – bitte gerne Rückmeldungen!
Thema gemeinsames Logo
Es besteht Interesse an der Nutzung eines gemeinsamen Logos, bereits vorhandene Logos werden in die Teilnehmerrunde geschickt – weitere Interessenten willkommen.
Es folgte ein intensiver Austausch über geeignete Gerbereien und über Verkaufspreise von Produkten und Tieren der jeweiligen Züchter. Da hier über persönliche Erfahrungen und vertrauensvoll über eigene Preisgestaltung diskutiert wurde, wird dieser Teil des Protokolls nicht veröffentlicht.
Für das Protokoll: Silvia Ivemeyer und Christel Simantke
Walachenzüchtertreffen
am 28. / 29. September 2019
Ort: DEULA-Witzenhausen GmbH, Am Sande 20, 37213 Witzenhausen
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Bericht zum Walachenzüchtertreffen vom 14. - 16.09.2018 in Riethnordhausen bei Erfurt
Teilnehmer: Jana und Jabo Ingerowski, Anke Reiffel und Tore Eidenmüller,Uwe Beppler, Suzanne Demmer, Silvia Ivemeyer und Christel Simantke.
Neben dem freundschaftlichen Treffen, fachlichen Austausch und dem Ansehen von Tieren, war einer der zentralen Punkte des Züchtertreffens die Aktualisierung des VDL-Rassestandards für Walachenschafe. Uwe Beppler, Silvia Ivemeyer und Christel Simantke hatten bei einem vorangegangenen Arbeitstreffen hierzu schon Vorarbeit geleistet und stellten die überarbeitete Version des Rassestandards vor. In der Diskussion mit den anwesenden Züchtern wurde die neue Rassebeschreibung abschliessend von den Anwesenden verabschiedet. In einem nächsten Schritt wird die aktualisierte Beschreibung dem VDL Rasseausschuss vorgestellt. Die massgebliche Veränderung bezieht sich auf die Beschreibung von schwarzen Walachenschafen, wie sie mittlerweile von der Slowakei ausgehend, wieder in der Tschechischen Republik und, nach einem Zuchttierimport 2014, auch in Deutschland (wieder) vorkommen. Die schwarze Vliesfarbe ist eine der ursprünglichen Farben, bei den sehr wenigen reinrassig verbliebenen Walachenschafen aus den 80er Jahren in der Tschechischen Republik war die schwarze Farbe nicht mehr im Genpool erhalten.Erst durch züchterische Aktivitäten von slowakischer Seite konnte aus dem Bestand des modernen Walachenschafes die seltenere schwarze Farbe wieder in die Population des ursprünglichen Walachenschafes eingebracht werden. Neben der inhaltlichen Arbeit gab es interessante Ausflüge zu benachbarten Betrieben, die Suzanne Demmer organisiert hatte. Unser Dank dafür an diese Stelle nochmal an Suzanne! Mit den Betrieben von Katja und Wolfgang Peter (ca. 100 Thüringer Wald Ziegen, alle vorhanden Bocklinien werden hier gehalten) sowie von Claudia Pössel (Rhönschaf, 800 Muttern und 80 Zuchtböcke) wurden züchterisch sehr wichtige und sehr spannende Betriebe besucht. Mit Spannung wurde am Tag darauf die Walachenherde von Suzanne Demmer erwartet, die in Thüringen die einzige Herdbuchzüchterin dieser Rasse ist. Die ganze Züchtergruppe war beeindruckt von den Tieren und vom grossen Engagement und Sachverstand, mit dem Frau Demmer die Walachenzucht betreibt. Der zweite besichtigte Walachen-Zuchtbetrieb war bereits in Hessen, von der Züchtergemeinschaft Antje Feldmann, Silvia Ivemeyer und Christel Simantke. Hier werden ca. 30 Muttertiere und eine Bockherde in Herdbuchzucht gehalten und in der Landschaftspflege eingesetzt. Nur noch mit einer kleineren Züchtergruppe wurde am Montag ein Walachenzüchter im Saarland besucht, der aktuell mit gut 50 Muttertieren der grösste Züchter in DE ist, leider bislang noch nicht im Herdbuch. Hier wurde ein Tierkauf getätigt und dabei eine verschollen geglaubte, weibliche Linie wieder entdeckt. Mit dem Besuch bei dem langjährigen Herdbuchzüchter Uwe Beppler aus Mittelhessen ging das diesjährige Züchtertreffen zu Ende. Im Jahr 2019 ist ein internationales Walachenzüchtertreffen am 28. + 29. September in Witzenhausen geplant. Hierzu werden tschechische und slowakische Züchter eingeladen, ein Tiermarkt ist vorgesehen. Zudem wird der slowakische Züchter, Musiker und Folklore-Experte Karol Koczik zur Entwicklung und Tradition der Walachenschafzucht und der dazugehörigen Hirtentradition referieren.
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Protokoll des Walachenzüchtertreffens vom Sa. 15.10.2016 in Witzenhausen/DEULA
Teilnehmer: Tore Eidenmüller, Anke Reiffel, Jana Ingerowski, Uwe Beppler, Lea Zehme, Markus Adam, Suzanne Demmer, Caro Reimertz, Christel Simantke, Silvia Ivemeyer, Arnd Ritter
Am Walachenzüchtertreffen im Herbst 2016 nahmen 13 Teilnehmer aus 4 Bundesländern teil (Schleswig Holstein, Hessen, Thüringen, Niedersachsen), fast alle sind Herdbuchzüchter. Es wurde der zentrale gelegene Standort Witzenhausen gewählt, auch weil am Tag darauf ein grosses Tierspektakel (35-Jahr-Feier mit Poitouesel-Körung) seitens der GEH stattfand und mancher Züchter diese Termine kombinierte. Natürlich sind die Tiere beim Züchtertreffen von zentraler Bedeutung und so wurden die Teilnehmer mit einer heissen Lammgulaschsuppe und anderen Leckereien auf einer Streuobstwiese an der Deckherde von Christel Simantke begrüsst.
Eingeladen zur Beurteilung der Tiere und zur Diskussion war Arnd Ritter, Zuchtleiter und Zuchtberater des Schafzuchtverbandes Hessen und des LLH, der in guter Verständlichkeit das Zuchtwesen vorstellte und wertvolle Informationen zur Zuchttierbeurteilung am lebenden Objekt gab: Ausgangspunkt für die Beurteilung der Walachen ist der Text der Rassebeschreibung des VDL (Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V.) - Rasseschlüssel 56, WAL - , der 2011 abgestimmt wurde. Es entspann sich eine Diskussion über Zucht, Herdbuch und Formulierungen in Rassebeschreibungen. Ende 2014 wurden Walachenschafe mit schwarzem Vlies aus dem Ursprungsland Tschechien nach Deutschland importiert. Diese Farbe gilt als ursprüngliche Farbe, wie auf historischen Abbildungen zu erkennen ist. In der deutschen Rassebeschreibung wurde die Farbe jedoch nicht erwähnt, da zu diesem Zeitpunkt weder in Deutschland noch in der Tschechischen Republik schwarze Walachenschafe bekannt waren – diese kamen aus der Slowakei. Eine entsprechende Ergänzung der Rassebeschreibung wird in Zusammenarbeit mit dem Zuchtverband angestrebt. Anschliessend wurden einige Tiere aus der Herde exemplarisch beurteilt, wobei explizit auf die Formulierungen in der Rassebeschreibung eingegangen wurde. Arnd Ritter erläuterte die Methode der Tierbeurteilung: Wolle / Erscheinung / Bemuskelung/ (W-E-B) den Aufbau des Wollvlies, Glanz, einzelne Faserarten und wie diese zur Beurteilung der Wollnote beitragen. Unterwolle muß in genügender Menge vorhanden sein, Glanz der Wolle und Gleichmäßigkeit zwischen Schulter, Rippe und Keule tragen zur guten Beurteilung bei; fehlfarbene Wollpartien und / oder –fasern führen zu Abwertung. Zur Erscheinung gehören neben dem Gesamtbild die Hornform, Zahnstellung, Hoden, Zitzen, Beinstellung. Ein öfter benannter Schwachpunkt bei der Beurteilung des Walachenschafs ist die lange und damit zu weiche Fessel (Durchtrittigkeit). Insbesondere beim Zuchtbock sollte darauf geachtet werden, dass in diesem Bereich Verbesserung geschaffen wird. Der aus CZ importierte Bock der O-Linie schnitt dahingehend positiv ab. Die Bemuskelung wird manchmal bei den einfachen Landschafen gar nicht bewertet, ansonsten über Rippengriff und Rückengriff festgestellt. Gesprächsbedarf ergab sich insbesondere bei den Merkmalen Wollfarbe und Hornform.
Nach diesen für alle Züchter sehr spannenden und zu Diskussionen führenden Demonstrationen, wurde der Standort an die DEULA in Witzenhausen verlegt. Christel Simantke berichtete von Ergebnissen des mehrjährigen Zuchtprojektes des GEH, das sie für die Walachenschafe bearbeiten konnte. Ziel des Projektes war es, mehr Informatioen über die seit 1986 in Deutschland heimische Walachenpopulation zu erfahren, sowie Kontakte ins benachbarte Ausland zu knüpfen um einen Erfahrungsaustausch mit Züchtern in der Tschechischen Republik, der Slowakei und ggf. Rumänien zu pflegen. Im Zuge dessen wurden während der Projektlaufzeit Züchter in Deutschland, der Tschechischen Republik, der Slowakei und in Rumänien aufgesucht und annähernd 400 Schafe und ca. 50 Böcke gewogen, vermessen, sowie 208 Wollproben (1 bis 3 Proben von 75 Tieren) und 79 Ohrstanzproben zur Bestimmung der genetischen Substanz entnommen.
Nach der Berechnung der genetischen Distanz (phylogenetische Stammbäume) zeigte sich eine sehr enge Verwandtschaft der tschechischen und deutschen Tiere, was nachvollziehbar ist, da die deutschen Ursprungstiere aus 1987 aus Tschechien eingeführt wurden und 2014 ein Tiertausch mit Tschechien stattfand. Zu den beprobten slowakischen Walachenschafen besteht im. Durchschnitt eine etwas grössere Distanz und zu den rumänischen Tieren (allerdings nur drei Proben) wurde die relativ gesehen entfernteste Verwandtschaft zur deutschen Population festgestellt. Keines der beprobten Tiere stand so weit ausserhalb der Gesamtpopulation, dass man von einer Fremdeinkreuzung ausgehen müsste.
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